Alfred Stollenwerk

Das Auge aus funktionell osteopathischer Sicht
Alfred Stollenwerk

Zu diesem Video stellt curakurse dir gerne einige Zusatzinformationen zur Verfügung: ⁠

Das Auge aus funktionell osteopathischer Sicht

Unsere Patientinnen und Patienten zeigen nach osteopathischen Behandlungen oft einen entspannten, klaren Blick mit strahlenden Augen. Häufig berichten sie, insbesondere nach der Behandlung der oberen Thoraxapertur oder somatischen Dysfunktionen der SSB, dass sie wieder klarer sehen können. Wie passiert das? Wie lässt sich dieses Phänomen therapeutisch nutzen, insbesondere bei Belastungssituationen und Somatischen Dysfunktionen der Augen? Wie können wir unseren Patienten helfen, erst gar keine degenerativen Augenerkrankungen zu entwickeln, sondern (augen-)gesund zu bleiben?

Das Auge und seine Funktionen sind in der Osteopathie häufig terra incognita. Es gilt als das zweit-komplexeste Organ nach dem Gehirn und ermöglicht deshalb erst dann funktionell osteopathische Zugänge, wenn es in seiner von vielseitigen Einflüssen geprägten Physiologie und Anatomie verstanden wird.

So empfehlen sich klassische, craniosakrale Bezüge, die sich allein schon aus seiner ossären und meningealen Verankerung in der Augenhöhle erklären: die Orbita ist wie ein Miniatur-Schädel mit ihren sieben knöchernen Einzelkomponenten innerhalb des Gesamtcraniums. Die Einbindung der Augen in fasziale, durale und muskuläre Spannungszüge ermöglicht gezielte Wahrnehmung und sichere Orientierung im Raum sowie vertiefte soziale Interaktion über die Qualität des Blickkontaktes.

Neurophysiologisch spielt wie beim Gehirn so auch beim Auge die Liquorversorgung (x.B.des Sehnervs) und ein spezialisiertes Blut-Zirkulationssystem eine entscheidende Rolle. Aber auch periorbitale Faszien innerhalb der Augenhöhle und die meist vegetativ geprägten Anpassungvorgänge beim Sehen sollten osteopathisch nicht vernachlässigt werden, wenn wir über die Augen einen zentralen Zugang zu unseren Patienten finden wollen. Schutzfunktionen und die immense Bedeutung des Sehens für unser Bewusstsein sowie für unsere gesamte Ausrichtung verlangen nach Techniken, die über den rein craniosakralen Bereich hinausgehen und auch parietale Zugänge zur Wirbelsäule mit einbeziehen sowie Souveränität in der Befundung und Behandlung von spezifischen viszeralen Organen die die Qualität des Sehens mit prägen.

Allgemein gebräuchliche osteopathische Behandlung z.B. des Sphenoids oder des Cervicothorakalen Bereichs beeinflussen das Sehen und sein Wahrnehmungsorgan Auge ohnehin. Dies über spezifische Methodik und das nötige Fachwissen ergänzt bewusst, gezielt und patientensicher in die Praxis umsetzen zu lernen ist Ziel des Kurses.

 

Klinisches Umfeld der Osteopathischen Behandlung des Auges:

  • Funktionelle Erkrankungen des Auges wie Tränendrüsen-Dysfunktionen (Dry Eye Disease) und Tränenabfluss-Störungen / Augenreizung
  • Prophylaxe von Amblyopie und Schielneigung der Kinder beziehungsweise der Presbyopie älterer Patienten
  • Konjunktivitis, Blepharitis, Neigung zur Bildung von Gerstenkörnern und Chalazien
    (Augen-)Migräne
  • Vegetative Fehlsteuerung von Augenfunktionen, wie Akkomodation und Kammerwasserbildung.
  • Prophylaxe von degenerativen Augen-Erkrankungen
  • Interaktion mit dem oculomotorischen Stellreflex des occipital-atlanto-axialen Gelenks und der Nackenmuskulatur.
  • Prophylaxe der diabetischen Retinopathie

curakurse bietet zu diesem Thema einen Kurs an: https://curakurse.de/?linkage=7

Susanne Goerke und Alfred Stollenwerk leiten die cura-Akademie mit Sitz in Berlin seit 2001. Alfred Stollenwerk war zuvor Dozent des Milne Instituts seit 1996. Funktionelle Osteopathie und Still-Techniken vertieften sie über die CME (Continuing Medical Education) an der Michigan State University (MSU East Lansing).
Beide unterrichten alle Bereiche der Osteopathie, also Viszeral, Parietal und Craniosacral in Deutschland und der Schweiz. Susanne Goerke hat einen besonderen Fokus auch im perinatalen Sektor.
Der Schwerpunkt der modularen Ausbildung der cura-Akademie liegt im funktionellen osteopathischen Bereich sowohl innerhalb der Gesamtausbildung Osteopathie als auch bei MasterClasses für erfahrene Osteopathen. Sie praktizieren in ihrer Berliner Praxis mit erwachsenen SchmerzpatientInnen sowie Neugeborenen/Kindern.

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