Qualitative Analyse von Interviews zu osteopathischen Behandlungsmöglichkeiten von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen - MasterarbeitZiel der Masterarbeit war es, die osteopathischen Behandlungsmöglichkeiten bei den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU) zu erfassen. Die Forschungsfragen beschäftigten sich mit diagnostischen Auffälligkeiten bei CED, beeinflussenden Faktoren, der osteopathischen Behandlung dieser, Differenzen zwischen MC und CU, subjektiven Erwartungen und Behandlungserfolgen sowie der interdisziplinären Zusammenarbeit bei CED. Diese Informationen wurden durch 11 Interviews mit in der Behandlung von MC und CU erfahrenen Osteopathinnen und Osteopathen erhoben, welche in Deutschland tätig sind. Die Durchführung der Interviews erfolgte dabei anhand eines Leitfadens, welcher unter Berücksichtigung der bisherigen Forschungsergebnisse erstellt wurde. Die Auswertung der erhobenen Daten fand mittels der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz statt. Die Ergebnisse zeigen, dass diagnostische Auffälligkeiten bei CED-Betroffenen vorliegen. Die Vorgehensweise der Untersuchung und Behandlung bei CED ist ganzheitlich und unterscheidet sich nicht von der allgemein bekannten. Die Phase des Krankheitsverlaufs sowie die Lebensweise und psychische Komponenten haben einen großen Einfluss auf die osteopathische Behandlung. Hierbei spielen die Verbesserung der Zirkulation und die neurovegetative Entlastung eine Rolle. Neben der rein osteopathischen Behandlung erfolgen Aufklärungen und Empfehlungen für den Alltag und die Lebensweise werden ausgesprochen. Angestrebte Ziele der osteopathischen Behandlung bei CED sind vor allem die Reduzierung der Krankheitsaktivität und der Medikation. Zu den Behandlungserfolgen zählt im Besonderen das Erreichen von langanhaltenden Remissionsphasen. Es können keine nennenswerten Unterschiede zwischen MC und CU in der osteopathischen Behandlung festgestellt werden.